Ordnung – Ein politisch umkämpfter Begriff
Wer schafft Ordnung, und wer schafft sie ab? Stehen wir der Ordnung als Konsumenten gegenüber oder als Produzierende? Das Sprechen über Ordnung hat immer einen konservativen Beiklang, wenn wir sie errichten, durchsetzen oder erhalten. Ob es eine übergeordnete Ordnung überhaupt geben kann oder ob wir uns mit der Pluralität konkurrierender Ordnungssysteme abfinden müssen, diskutieren der Politikwissenschaftler Herfried Münkler und der Mediävist Michael Borgolte mit der Kraft ihrer Disziplinen, politisch handlungsorientiert, aber auch historisch begriffsgeschichtlich.
»Wo es nur Feinde gibt beziehungsweise wir jeden zunächst als Feind ansehen müssen, gibt es keine Ordnung. Ordnung entsteht mit der Gewissheit des Freundes.«
Herfried Münkler
»Es kommt darauf an, die Unordnungstoleranz zu steigern. Wir müssen uns damit abfinden, dass alle Lösungen der Menschheitsgeschichte provisorisch sind.«
Michael Borgolte