Wo entwickeln wir eigentlich unser Bewusstsein über uns selbst – als kulturell gemeinsam geprägte Nation, als sich verständigende Gesellschaft? Wo tragen wir unsere Konflikte aus, wo können wir gemeinsam im geschützten Gespräch Möglichkeitsräume eröffnen? Der Lyriker und Publizist Max Czollek wirft einen Blick auf die derzeitige Verschiebung von öffentlichen Diskursen. Er erläutert, welches gesellschaftliche Ideal und welche »Leitkultur« wir uns eigentlich ersehen und worauf wir uns dabei berufen, und macht auch die völkisch grundierten Schattenseiten sichtbar. Den Raum für eine Überwindung der enttäuschten Erwartungen an die Mehrheitsgesellschaft findet Czollek im unbequemen, Fragen stellenden und zulassenden Gegenwartstheater.
»Imperien der Erinnerung haben eine eigentümliche Struktur. Denn sie sind immer Reiche, die wir bereits verlassen haben und die größer zu werden scheinen, je weiter wir uns von ihnen entfernen.«
Max Czollek