Steht die Vergangenheit uns noch bevor?
Ohne Bewusstsein der Vergangenheit lässt sich in der Gegenwart keine Zukunft entwerfen und lenken. Die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und der Außenpolitiker Ruprecht Polenz sprechen über die Beziehungen zwischen Russland und Europa, das Vermächtnis der Sowjetunion im homo sovieticus sowie über Möglichkeiten öffentlichen oder privaten Widerstands. Freiheit, darüber sind sie sich einig, kann nicht importiert oder allein durch äußeren Druck erzwungen werden. Sie muss sich aus einer gesellschaftlichen Ordnung heraus entwickeln, aus einem Sog, den das Freiheitsversprechen auslöst.
»Freiheit lässt sich nicht exportieren. Freiheit ist keine Schweizer Schokolade, kein finnisches Papier, kein Bentley. Freiheit muss aus der Gesellschaft heraus entstehen.«
Swetlana Alexijewitsch
»Kann die Vorstellung einer freiheitlichen Ordnung dauerhaft handlungsleitend für das Zusammenleben der Menschen sein? Oder ist Freiheit zu anstrengend und der Mensch sehnt sich nach Vorgaben und Führung?«
Ruprecht Polenz